Ist Situationskomik nacherzählbar?

 

Situationskomik ist - wie der Name schon sagt - die Komik, welche sich aus einem Verhalten, einer Handlung oder einer Aussage eines oder mehrerer Menschen in einer bestimmten Situation - in einem ganz speziellen Moment ergibt.

Man lacht. Ja man möchte sich geradezu ‚wegwerfen' vor Vergnügen oder auf die Schenkel klopfen. Man ist irritiert oder es stimmt einen nachdenklich.

Sind solche Situationen nacherzählbar?

Kann man sie so mit Worten darstellen, dass es einem Leser gelingt, diese Situation genau so zu erlesen und das gleiche Vergnügen oder Empfinden zu haben wie derjenige, der diese Situation aktiv erlebt hat, an ihr beteiligt war und der sie nun in Worten schildert?

Ich glaube, dass es nicht möglich ist. Zumindest nicht annähernd so authentisch wie in der Realität.

Das muss einen aber nicht daran hindern, es zumindest zu versuchen?

Die ersten Flugpioniere Daidalos und Ikaros, der Schneider von Ulm, Otto Lilienthal, die Gebrüder Wright ... sind auch bei ihren ersten Flugversuchen teilweise mehrfach gescheitert. Die einen haben es nicht überlebt - die anderen sind in die Geschichte eingegangen. Sicher ist nur: wir würden heute nicht durch die Lüfte fliegen, hätten sie es nicht versucht.

Die Geschichten und Erzählungen meines ersten Buches sind ein ‚Flugversuch'. Ein Versuch, Situationskomik zu (be-)schreiben und sie so weiter zu geben, dass vor dem geistigen Auge des geneigten Lesers ein lebendiges Bild jener beschriebenen Situation entsteht.

Ob dieser Versuch gelungen ist, entscheiden Sie, der Leser.

Ich hoffe, dass ich es ‚überleben' werde.