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Ich heiße Gunter List und bin 1946 in einer Kleinstadt im Vogelsberg/Hessen geboren. Vor mir erblickten noch 2 Brüder das elektrische Licht dieser Welt. Unsere Eltern waren bodenständige Menschen (Vater - Beamter, Mutter - Hausfrau), die uns ein sehr fürsorgliches und behütetes Elternhaus gaben.

 

Die räumliche Nähe zu den Großeltern der mütterlichen Seite in einem kleinen, nicht weit entfernten Bauerndorf, vermittelte uns praktisches Denken und Handeln begleitet von ländlicher/bäuerlicher Lebensart und Kultur. Von der väterlichen Seite kamen Einflüsse aus der Tätigkeit und den Interessen des Großvaters, der als Landschullehrer zunächst ebenfalls im Vogelsberg und später in Rheinhessen arbeitete. Er hat wohl nachhaltig die Interessen zu musischen Fächern über den Vater an uns weitergegeben. Die berufliche Versetzung des Vaters brachte die Familie Ende der fünfziger Jahre nach Wiesbaden, wo Schul- und Berufsausbildung ihre Fortsetzung bzw. den Abschluß fanden.

Ich war ein ziemlich mäßiger - um nicht zu sagen: mieser - Schüler. Den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern überhaupt nicht zugetan und forcierte die ‚begnadete' Begabung, das Interesse an Wissensgebieten, welche mich nicht interessierten, gänzlich auszublenden. Das Ergebnis waren miserable Zeugnisse, Versetzungsgefährdungen - der übliche Schulstress.

Unvergessen die Begeisterung des Mathematiklehrers, mit der er mir ausschließlich die beiden letzten offiziellen Schulstunden seines Faches widmete, indem er mich für volle 2 Stunden an die Tafel stellte um mir, sich selbst und der Klasse zu beweisen, dass ich nichts, aber auch gar nichts konnte.

Seiner Benotung hatte ich es zu verdanken, dass der Schulleiter mir bei der Aushändigung des Abschlusszeugnisses den obligatorischen Handschlag verweigerte. Die Zeugniskonferenz hatte sich mit meinen Noten fast einen halben Tag beschäftigt und es war - wie ich viel später erfuhr - zu erbitterten Diskussionen zwischen dem Mathematiklehrer und der Deutschlehrerin gekommen, die fast zu Handgreiflichkeiten geführt hätten: der Mathelehrer wollte mir das "Reifezeugnis" verweigern - die Deutschlehrerin drohte, mich mit ‚sehr gut' zu benoten ...

Überhaupt: Deutsch war mein erklärtes Lieblingsfach. Die Deutschlehrerin, als sehr engagierte und belesene Germanistin, hatte stets Schwierigkeiten mit der Benotung meiner Leistungen. Auch über einfache Aufsatzthemen schrieb ich halbe Romane ohne die geforderten Routinen einzuhalten. Während die Mitschüler noch am Ausfertigen der schriftlichen Aufsatzgliederung waren, schrieb ich schon seitenweise das fertige ‚Werk'. Meine Aufsätze wurden stets "außer Konkurrenz" vorgelesen und hinter den Noten stand meistens ein Minuszeichen, weil sie sonst nicht in den Klassenstandard gepasst hätten, wie mir die Lehrerin öfters - fast entschuldigend - erklärte. Literarische Erörterungen führten häufig zu Diskussionen zwischen ihr und mir und waren in der Klasse sehr beliebt, da sich die Mitschüler bis zum Ende der Stunde mit anderen Dingen beschäftigen konnten.

Obwohl der Mathematiklehrer mir zum Abschluss verkündet hatte, dass aus mir - Dank meiner schlechten Leistungen in seinen Fächern - vermutlich nie ein "ordentliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft" werden und ich meinen Eltern lebenslang auf der Tasche liegen würde, gelang es mir dennoch, einen halbwegs ordentlichen Beruf zu erlernen. Wenn er gewusst hätte, dass es in meinem späteren Berufsleben sogar Firmen gab, die mir die Verantwortung über Werbetetats in Millionenhöhe übertrugen: Er hätte sich vermutlich einen Schokoladenrevolver gekauft und sich erfressen.

Dem erklärten Ziel unserer Eltern, dass alle ihre Kinder einen Beruf erlernen sollten und konnten, der ihren persönlichen Wünschen, Neigungen und Begabungen entsprach, habe ich es zu verdanken, dass ich ein Studium an der örtlichen Werkkunstschule absolvieren durfte. Die Fachrichtung war ‚Werbe- und Gebrauchsgrafik' und das Ziel entsprach exakt meinem Berufswunsch. Nach 8 Semestern verließ ich in Mindeststudienzeit dieses Institut mit einem Diplom als Gebrauchsgrafiker in der Tasche. Die wachsende Internationalisierung der Berufsbezeichnungen machte daraus dann den Diplom-Designer.

Nach einer einjährigen Tätigkeit in einem grafischen Atelier in der Industrie wechselte ich die Fronten und ging in die Kaufmännische Werbung. In den folgenden 10 Jahren arbeitete ich als Werbeleiter in Unternehmen mit amerikanischen Muttergesellschaften bis ich 1979 den Sprung in die Selbständigkeit wagte. Ich wollte einfach wieder das tun, was ich eigentlich gelernt hatte und was mir Spaß machte: als Grafiker arbeiten.

Das ist auch heute noch der Schwerpunkt meiner Tätigkeit. Das Schreiben ist irgendwie vor einigen Jahren nur dazugekommen. Was genau der Auslöser war, vermag ich heute nicht mehr zu sagen. Nur: wer schreibt, hat auch das Bedürfnis, gelesen zu werden.

Also schreibe ich und hoffe Menschen zu finden, die an meinen Geschichten und Erzählungen ihre Freude haben.

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